Die Geschichte der wundertaetigen Hostie, die sich in Lanciano 1273 in blutendes Fleisch verwandelte und die heute in Ofiida verehrt wird, ist auf einem alten Pergament dokumentiert. Das Originalmanuskript ist leider unaufllndbar, aber eine im Jahre 1788 von einem Notar beglaubigte. Abschrift ist noch erhalten. Das aussergewoehnliche Ereignis kann so zusammengefasst werden: Eine gewisse Ricciarella, Ehefrau von Giacomo Stasio, folgt dem Rat einer Zauberin, um die Liebe ihres Mannes wiederzugewinnen. Waehrend der Kommunion behaelt sie umbemerkt eine heilige Hostie. Spaeter erhitzt sie die Hostie auf einem Ziegelstein, um sie dann zerkleinert in das Essen und das Getraenk ihres Mannes mischen zu koennen.
Aber die geweihte Hostie verwandelt sich in Fleisch, aus dem Blut stoemt. Da es der Frau nicht gelingt den Blutfluss zu stoppen, wickelt sie den Ziegel mit der blutenden Hostie entsetzt in ein Leinentuch und vergraebt das Paeckchen im Stali unter dem Mist. Sieben Jahre spaeter beichtet Ricciarella, von Gewissensbissen geplagt, ihr schreckliches Sakrileg dem Augustiner-Pater Giacomo Diotallevi, einem gebuertigen OfTidaner, zu der Zeit Prior von S. Agostino in Lanciano. Er begibt sich zu dem Ort und findet das Paeckchen unberuehrt und sauber. Daraufhin schenkt er die wertvolle Reliquie seinen Offidaner Mitbuergern.
Die geweihte Hostie wird zusammen mit dem blutbefleckten Tuch und dem Ziegel mit ergebener Sorgfalt in dcr S. Agostino-Kirche aufbewahrt; in Venedig wurde eigens dafuer von einem Goldschmied ein Silberkreuz-Reliquiar hergestellt;
Ausser dem Pergament aus dem XIII. Jahrhundert existieren weitere Dokumente, die das Wunder und den ununterbrochenen Kult bestaetigen.
In der Tat gibt es zahlreiche paepstliche Bullen, zum Beispiel von Bonifatius Vili, vom 20. Septemper 1295, von Julius II. St Pius V. Gregor XIII. Sixtus V. Paul IV. und Pius IX.; des weiteren Interventionen von roemischen Kongregationen, bischofliche Verordnungen des Erzbischofs von Lanciano und des Bischofs von Ascoli, Satzungen OHidas vom Anfang des 15. Jahrhunderts, Votivgaben, die aelteste davon aus dem XIV. Jahrhundert, darunter auch zwei paepstliche Ringe mit Stemma Tiara und gekreuzten Schluesseln (der eine ist ein Geschenk von Pius II. der andere von Paul II.). Epigraphe, Inschriften, Grabsteine und die Fresken von Ugolino von Ilario in der Kappelle des HI. Kelchtuchs in Dom von Orvieto, die das Wunder von OfTida darstellen.
Das Heiligtum ist mit der Profan-und Kirchengeschichte Offidas also eng verbunden. Offìda kann sich wegen dieses Wunders auch "Stadt des Allerheiligsten Sacramenti" nennen.